GRIM WHITE - Luminale 2020
Snow White's family, like Hafenbrädl's, were mirror glass manufacturers.
The mirrors of the installation are made in the same process as in those days. Mouth-blown genuine antique glass of the glassworks Lamberts from the Upper Palatinate.
In the history of the Hafenbrädl glassmaking family, a similarly dramatic event occurs ("The Drama of Ludwigsthal") in which the women ended up dead because of imposed morals.
The work on the Snow White monument at the Luminale breaks with history and harnesses female power!
The well-known Grimm story of Snow White is reinterpreted visually and reworked in terms of content, with the aim of making a synesthetic psychogram of the protagonists perceptible on a subconscious level. The work questions the archetypes contained therein, using the female images as an example: Envy, Protectiveness, Domesticity, and positions the fairy tale in contemporary discourse. The male rescuer role is questioned, and speculation about other forms of rescuing, solidarity, charity, and portrayed. With the help of Hafenbrädl's in-camera technique and using glass and light splitting. The images help to distort and ultimately equalize the ideals of beauty as well as the characters as a whole. The images contribute to distorting and ultimately equalizing the ideals of beauty as well as the characters as a whole. Fractures open, but also close again. The story moves in circles. This is reflected in image as well as sound.
The accompanying radio play is written and arranged by British musician and artist Anna McCarthy, both linguistically and vocally, and constructed into a repetitive ride that opens and closes. The musical layer is contributed by musician Salewski, whose music echoes the complexity in its fairytale-like nature with breaks.
Snow White is portrayed by Maribel Dente.
The music and the voice overlays support the hypnotic, synesthetic experience of the images and push the viewer into the subconscious, where the multilayeredness prevails. The Snow White is brought to life in a new way through the possibility of multiplicity and begins to breathe.
Historical background:
Maria Sophia von Erthal (Snow White), was born on June 19,1729 in Lohr am Main.
Her mother died very early and so her father married Claudia Elisabeth, von Reichenstein. Her father gave her a mirror from the Lohr mirror manufactory as a gift - which was the beginning of her misfortune. Incidentally, the mirror still hangs in the castle in Lohr am Main and bears the inscription: "Elle brille à la lumière", which translates as "She is as beautiful as the light".
Maria Sophia's stepmother thought she was particularly beautiful, and when the mirror said one day that Claudia Elisabeth was no longer the fairest in the land, the forester had to take her stepdaughter for a walk in the forest.
At the very top of the deep forest, the forester pulled out his knife. Then the girl got scared and ran into the forest. A few shots were fired behind the girl. Full of fear, she ran on, past the glassworks and fled downhill to the dwarves in the Biebergrund, who immediately welcomed Snow White.
Schneewittchens Familie waren wie Hafenbrädls Spiegelglasfabrikanten.
Die Spiegel der Installation sind im selben Verfahren wie damals hergestellt. Mundgeblasenes Echt-Antik Glas der Glashütte Lamberts aus der Oberpfalz.
In der Geschichte der Glasmacherfamile Hafenbrädl ereignet sich ein ähnlich dramatisches Ereignis ("Das Drama von Ludwigsthal") bei dem die Frauen am Ende wegen auferlegten Moralvorstellungen tot waren.
Die Arbeit am Schneewittchen Denkmal bei der Luminale bricht mit der Geschichte und macht sich weibliche Kraft zu nutzen!
Die bekannte Grimm Geschichte von Schneewittchen wird visuell neu interpretiert und inhaltlich überarbeitet, mit dem Anspruch ein synästhetisches Psychogramm der ProtagonistInnen auf einer unterbewussten Ebene spürbar zu machen. Die Arbeit hinterfrägt die darin enthaltenen Archetypen, am Beispiel der weiblichen Bilder: Neid, Schutzbedürftigkeit, Domestizität, und positioniert das Märchen im zeitgenössischen Diskurs. Die männliche Retterrolle wird in Frage gestellt, und es wird spekuliert über andere Formen des Rettens, die Solidarität, Nächstenliebe und dargestellt. Mithilfe von Hafenbrädls In-Camera Technik und unter Verwendung von Glas und Lichtspaltung. Die Bilder tragen bei, die Schönheitsideale sowie die Charaktere insgesamt zu verzerren und schlussendlich zu entzerren. Brüche gehen auf, aber auch wieder zu. Die Geschichte bewegt sich im Kreis. Dies wird widergespiegelt in Bild sowie in Ton.
Das begleitende Hörspiel ist von der britischen Musikerin und Künstlerin Anna McCarthy geschrieben und sprachlich sowie gesanglich arrangiert und zu einem repetitiven Ritt, der auf und zu geht, konstruiert. Die musikalische Ebene trägt Musiker Salewski bei, dessen Musik die Vielschichtigkeit in ihrer märchenhaftigkeit mit Brüchen wieder aufgreift.
Schneewittchen wird von Maribel Dente dargestellt.
Die Musik und die Stimmenüberlagerungen unterstützen das hypnotisch, synästhetische Erlebnis der Bilder und stoßen den Betrachter ins Unterbewusstsein, da wo die Vielschichtigkeit herrscht. Das Schneewittchen wird durch die Möglichkeit der Vielfalt auf neuer Weise zum Leben erweckt und beginnt zu atmen.
Historische Hintergründe:
Maria Sophia von Erthal (Schneewittchen), wurde am 19.Juni1729 in Lohr am Main geboren.
Ihre Mutter starb schon sehr früh und so heiratete ihr Vater Claudia Elisabeth,von Reichenstein. Ihr schenkte der Vater einen Spiegel aus der Lohrer Spiegelmanufaktur - womit das Unglück seinen Lauf nahm. Übrigens hängt der Spiegel heute noch im Schloss in Lohr am Main und trägt die Inschrift: "Elle brille à la lumière", das sinngemäß übersetzt heißt: "Sie ist so schön wie das Licht".
Maria Sophias Stiefmutter hielt sich für besonders schön und als der Spiegel eines Tages sprach, dass Claudia Elisabeth nicht mehr die Schönste im Lande sei, musste der Förster ihre Stieftochter zu einem Spaziergang in den Wald führen.
Ganz oben im tiefen Wald zückte der Förster sein Messer. Da bekam das Mädchen Angst und lief in den Wald hinein. Hinter dem Mädchen wurde ein paar Mal geschossen. Voller Angst rannte es weiter, vorbei an den Glashütten und floh bergab zu den Zwergen in den Biebergrund, die Schneewittchen sofort gerne aufnahmen.